R.I.P.
Peter war ein Ausnahmetalent, ich glaube das kann man zu Recht sagen. Selten habe ich einen Musiker kennengelernt, der so spielen konnte wie er. Peter war und davon bin ich überzeugt einer der ganz Großen. Dabei war er vollkommen unprätentiös, im Gegenteil, bei Studioaufnahmen musste man ihn eher zwingen, damit sein Spiel noch kräftiger nach vorne geht und er sich nicht hinter den Arrangements versteckt. In jeder Produktion befindet sich irgendwo sein "Ricketick"-Anschlag wie eine Signatur und ist für jeden der sein Spiel kennt unverkennbar. Gemeinsame Auftritte waren immer wieder ein Hochgenuss sowohl fürs Publikum als auch für die Musiker an seiner Seite. Peters Spiel war leicht, wirkte fast mühelos. Er konnte auf der Bühne nach vorne gehen und atemberaubende Soli hinlegen und im nächsten Moment Platz für einen anderen Künstler machen. Wenn Peter mit mir auf der Bühne stand haben wir uns die Bälle zugeworfen und vollkommen gelöst fast schon wie Badesalz gescherzt und gelacht. Genau diese Stimmung war es, die seine Auftritte zu etwas ganz besonderem gemacht haben.
Aber auch im Studio war Peter ein Profi durch und durch. Anfangs hat er hier und da bei der Auswahl der Stücke gestöhnt, aber was er dann aus sich und seinen Instrumenten und auch aus den Künstlern herausgeholt hat war einzigartig.
Peter hat im Studio immer für eine gelöste Stimmung gesorgt und wenn einer nervös war hat er seine Scherze getrieben, um die Spannung zu lockern. Was haben wir über die Outtakes gelacht, wenn er all die Versprecher und auch schiefen Töne zusammengeschnitten und aneinander gereiht hat.
Einmal, da musste Una einen Besen einspielen und jedes Mal gab es laut Peter ein unschönes Nebengeräusch das ihn störte. Am Ende war das ganze Studio durchgekehrt bis er mit der Aufnahme zufrieden war. Vielleicht hat er sich einfach nur einen Scherz erlaubt, das Studio war auf jeden Fall am Ende blitzblank gefegt.
Nachdem Peter seine Diagnose erhalten hatte war seine Reaktion darauf, dass er seine mit mir begonnene Produktion für die CD "Country Home" auf jeden Fall noch zu Ende bringt. Und Peter hat wirklich alles dafür getan. Er hat nochmal sein ganzes Können, sein ganzes Talent in die Waagschale geworfe. Peter wollte partout nicht aufgeben. Wie er da spielt, er muss sich wirklich nicht hinter einem großen Namen verstecken.
Aber Peter war auch ein Freund, mein Mentor und musikalischer Bruder. Er hatte immer gute Tips parat, verriet seine Tricks und Kniffe, er wollte sein Wissen weitergeben.
Leider ist Peter Müller viel zu früh am 8. April 2016 verstorben. Er hinterläßt eine Lücke, die keiner außer der Zeit selbst schließen kann. Ich vermisse dich sehr - du bist immer bei mir!
... im Duo mit Una
Seit 2015 tritt Una gemeinsam mit mir auf. Una ist für den Backgroundgesang und die Technik zuständig. Aber das ist nicht alles. Als Tochter eines deutschen Jazzmusikers und einer irischen Mutter liegt ihr die Musik ebenso im Blut. Sie ist auch maßgeblich für mein Vocal-Coatching zuständig und allzeit die Gute Seele an meiner Seite.
Gemeinsam sind wir in ganz Europa unterwegs und freuen uns auf jeden gemeinsamen Gig.